Die Geschichte des MSC-Passau 1927 e. V. im ADAC

Gründung 1927
Als Karl Küßwetter (Bild), von Beruf  Maschinensetzer der "Passauer Zeitung", den Motorsport-Club Passau im Jahr 1927 aus der Taufe hob, gab es in der Dreiflüssestadt bereits zwei ähnliche geartete Automobilclubs, die stark gesellschaftlich orientiert waren. technisches Interesse und sportlicher Ehrgeiz waren die Triebfedern für die Gründung dieses dritten Clubs in Passau. Im 1. Stock des Hotels Omnibus fand die Gründungsversammlung statt. Gründungsmitglieder waren Karl Küßwetter (1. Vorsitzender), Hans Leebmann (2. Vorsitzender), Lambert Bogner (Schirftführer), Adolf Führbacher (Vergnügungswart), Rechtsanwalt Senninger (Syndikus) dazu noch 13 weitere Herren. Die Anziehungskraft des neuen Clubs war so groß, daß sich ihn bald viele Mitglieder der anderen Vereine anschlossen. In der Gründungsversammlung war beschlossen worden, daß der "Motorsport-Club Unterer Donaugau" dem "Allgemeinen Deutschen Automobilclub" beitreten solle.

Vom Pferdesattel auf den Motorradsattel
Das Motorrad spielte in den Gründungsjahren des MSC noch eine weitaus größerer Rolle als das Automobil. Nicht nur, weil es billiger war, der Übergang vom Pferdesattel auf den Motorradsattel war leichter zu bewerkstelligen, der Benzinverbrauch war geringer - und überhaupt gab eben das Motorradfahren den jungen Motorsportlern viel mehr: "... da pfiff einem der Wind so richtig ums Gesicht" sagte Hans Leebmann dazu. Karl Küßeewetter, der Gründer des MSC, wurde nur 37 Jahre alt. Er starb 1935. Damals war schon das "Dritte Reich" angebrochen. Der ADAC wurde in DDAC (Der Deutsche Automobil-Club) umbenannt, viele Clubs gingen im "National-Sozialistischen Kraftfahr-Korps" auf. Doch die Passauer wehrten sich mit Erfolg, ihr MSC blieb als einer der wenigen weiterhin neben den NSKK bestehen. Doch NSKK-Führer Ernst Köhlein wurde gleichzeitig Vorsitzender des DDAC-Gau Südbayern. Der Motorsport jedoch ging immer mehr in die Hände des NSKK über. Ein Trost aus jener Zeit: Die Freude am Motorsport und an der Fachsimpelei beim gemütlichen Beisammensein ließ im NSKK den strengen Parteigeist nicht aufkommen.

Am 18.3.1948 Wiedergründung
Nach dem 2. Weltkrieg bemühte sich Hans Leebmann (Bild) schon 1947 um die Wiedergeburt des Motorsportclubs. Nach langwierigen Verhandlungen, die sich über ein Jahr hinzogen, erhielt Hans Leebmann endlich die Genehmigung zur Gründung einer Passauer Ortsgruppe des inzwischen wieder von DDAC in ADAC umgetauften großen Automobilclubs. Die offizielle Wiedergründung des Motorsport-Clubs Passau fand am 18.3.1948 statt.